Besuch der Rüdesheimer in Meursault Juli 2013
30 Personen waren wieder zu Besuch in der Rüdesheimer Partnerstadt in Frankreich. Seit der Vereinsgründung „Freundeskreis Meursault e. V.“ funktionieren jetzt die regelmäßigen Besuche und Gegenbesuche. Damit ist bereits eines der wesentlichen Ziele der Vereinsgründung nach 50 Jahren Städtepartnerschaft erfüllt.
Die Feierlichkeiten zum 50 jährigen Jubiläum und der aus diesem Anlass gestarteten Reise nach Meursault wurden damals noch von der Stadt Rüdesheim vorbereitet und organisiert. Nachdem sich die Stadt, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen aus der Partnerschaft zurück gezogen hat, obliegt die Vertiefung der Beziehungen zwischen den Menschen zwischen Meursault und Rüdesheim nun ausschließlich dem neu gegründeten Verein.
An der Reise nahmen jedoch nicht nur Rüdesheimer Bürger und Vereinsmitglieder, sondern auch Nichtmitglieder und an Meursault interessierte Bürger aus dem ganzen Rheingau teil.
Nach der Ankunft in Meursault wurden die deutschen Gäste im „Cellier Robert de Grancy“ im Rathaus mit einem ersten Umtrunk begrüßt. Der Begriff „Keller“ spiegelt dabei nicht exakt den Charakter dieser Räumlichkeit wieder. In Wirklichkeit handelt es sich um einen wunderbaren aus Natursteinen hergerichteten rustikalen Empfangssaal.
Am Abend dann ein gemeinsames Essen mit den französischen Freunden. Dabei konnten die Rüdesheimer, die das bisher noch nicht kannten, zum ersten Mal erleben wie umfangreich und sättigend so ein französisches 4 Gänge Menü sein kann. Die guten Mersaulter Weine trugen jedoch dazu bei, dass kaum ein Teller nicht leer gegessen wurde.
Am nächsten Morgen gemeinsame Sitzung der beiden Vereinsvorstände um die Weichen für weitere Aktivitäten und gemeinsame Projekte für die Zukunft der Partnerschaft zu beraten.
Für die, die gut zu Fuß sind gab es danach eine Wanderung durch die Weinberge von Meursault. Selbst Bürgermeister Jean Claude Monnier, selbst ein erfolgreicher Winzer, war mit von der Partie. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises in Meursault, Francois Gerbeaut erklärten sie Weinbau und die besonderen Umstände des Weinbaus in Burgund und speziell in Meursault.
Die zweite Gruppe lernte unter Führung der zweiten Vorsitzenden Karoline Knoth die Historie von Meursault und insbesondere die Geschichte der großen, international bekannten Weingüter der Stadt kennen. Auch konnten viele die romantischen Winkel der Stadt, die sie bisher noch nicht kannten, während dieses Spaziergangs entdecken.
Besonders beeindruckt waren die Rüdesheimer von einer freiwilligen Einrichtung „Corve’e“, der sich alle Winzer der Region anschließen können. Eine Selbsthilfegruppe der ganz besonderen Art. Gerät ein Winzer der Mitglied in dieser Gruppe ist in besondere Schwierigkeiten, sei es durch schwere Krankheit oder gar Tod eines Familienmitgliedes und die Weiterführung des Betriebes gerät dadurch in existenzielle Schwierigkeiten, werden die Arbeiten im Weinberg oder im Weingut abwechselnd von anderen Mitglieder der Vereinigung übernommen bis der betroffene Betrieb wieder in eigener Regie weiter geführt werden kann. In der Tat eine sensationelle Einrichtung.
Die beiden Wandergruppen trafen sich dann zu einem „Picnic“ in einem kleinen Wäldchen, wobei das Wort „Picnic“ für das was die französischen Freunde bei dieser Gelegenheit boten, mehr einem kompletten rustikalen Buffet glich.
Am Samstag Abend dem 13. Juli großes Fest auf dem Marktplatz. Am Vorabend des franz. Nationalfeiertages feiert jede Stadt dieses Ereignis sehr aufwendig. In Meursault richten in jährlichem Wechsel je zwei Vereine diese Veranstaltung aus. Lediglich das kurz vor Mittenacht stattfindende Feuerwerk wird von der Gemeinde finanziert.
Im Rahmen dieses Festes wurden auch die Gäste aus Rüdesheim offiziell begrüßt und die jeweiligen Gastgeschenke überreicht. Bürgermeister Monnier versuchte seine Ansprache in deutsch zu verlesen was einigermaßen gut gelang. Der Vorsitzende des „Freundeskreis Meursault e.V.“ aus Rüdesheim, Paul Dries, beschränkte seine französisch Kenntnisse lediglich auf ein paar Sätze. Im Übrigen fungierte Karin Gros die stellvertretende Vorsitzende des Vereins wieder einmal als exelente Dolmetscherin. Paul Dries zitierte einmal mehr die Worte der beiden großen Begründer der deutsch französischen Freundschaft, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer mit denen die Grundlage für solche Partnerschaften gelegt wurde.
Das Abspielen und Mitsingen der beiden Nationalhymnen verlieh dieser Feier den würdigen und festlichen Rahmen.
Die Einladung zum Gegenbesuch nach Rüdesheim im nächsten Jahr wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.
Nach einem Gottesdienst am Sonntag Morgen wurden die Rüdesheimer vor ihrer Heimreise noch einmal so richtig und nach dem Motto. „Leben wie Gott in Frankreich“ von den Freunden aus Meursault verwöhnt.
Neue Kontakte, neue Freundschaften, herzlicher Abschied; Alles in Allem eine wunderbare Reise, die dem Rüdesheimer „Freundeskreis Meursault e.V.“ aus den Reihen der Reiseteilnehmer dann auch noch sechs neue Mitglieder bescherte.
Wenn durch solche Aktivitäten der Verein auch für neue Mitglieder interessant wird, muss einem für die Zukunft des Vereins und der Partnerschaft zwischen Rüdesheim am Rhein und Meursault Cote d’Or nicht Bange sein.